Artenvielfalt erhalten – was jeder in seinem Garten oder auf dem Balkon tun kann
Insektenfreundlicher BalkonDu möchtest die Artenvielfalt erhalten? Schon ein naturnah gestalteter Garten oder Balkon kann ein kleines Paradies für Insekten, Vögel und Pflanzen sein. Hier erfährst du, wie einfach das geht – ganz ohne Chemie.
Warum Artenvielfalt erhalten mehr als nur ein Schlagwort ist
Wenn ich morgens auf dem Balkon frühstücke und das Summen der Bienen höre, weiß ich: Hier stimmt noch etwas. Aber das ist leider nicht überall so. Die Artenvielfalt in Deutschland nimmt seit Jahren dramatisch ab – Schuld daran sind unter anderem versiegelte Flächen, Pestizide, Monokulturen, Schottergärten und invasive Pflanzenarten, die unseren heimischen das Licht – und den Platz – nehmen.
Dabei kann jeder von uns einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten.
Mein Garten wird naturnah – und damit lebendig – so geht „Artenvielfalt erhalten“ und das ist mein Beitrag
Ich gebe zu, das Thema hatten wir hier auf dem Blog schon ein paar Mal. Aber es ist einfach zu wichtig, um es nicht regelmäßig aufzugreifen. Gerade als Imkerin und Pflanzenfreundin spüre ich, wie wertvoll ein naturnaher Garten ist – nicht nur für Bienen, sondern für das ganze Ökosystem.
Was das konkret heißt? Ganz einfach:
- Kein Einsatz von Pestiziden oder Kunstdünger.
- Beeteinfassungen aus natürlichen Materialien wie alten Ziegelsteinen, Haselruten oder Weidenzweigen.
- Ecken, in denen sich die Natur frei entfalten darf – dort fühlen sich Wildbienen, Igel und Schmetterlinge wohl.
- Steinhaufen, Trockenmauern oder ein kleiner Teich, der auch Libellen und Amphibien ein Zuhause bietet.
Heimische Pflanzen statt Exoten wählen und so die Artenvielfalt erhalten
Ein echtes Herzensthema ist für mich die Pflanzenauswahl. Viele Gartenmärkte sind voll mit exotischen Pflanzen, die oft prächtig aussehen, aber unseren Insekten keinen Nektar bieten. Noch schlimmer: Manche wie der beliebte Kirschlorbeer sind sogar giftig für Tiere.
Viel besser sind heimische Arten wie:
- Vogelbeere (Eberesche) – geliebt von Vögeln.
- Löwenzahn, Brennnessel, Giersch – oft verkannt, aber wahre Insektenmagneten.
- Ungefüllte Blüten statt Zuchtrosen.
- Spätblühende Astern, die im Herbst noch Nahrung bieten.
Ein kleiner Tipp: Auf der Seite vom NABU gibt es tolle Listen mit geeigneten Pflanzen.
Auch der Balkon kann summen
Kein Garten? Kein Problem! Auch auf dem Balkon lässt sich ein kleines Biotop schaffen:
- Pflanze in ausrangierte Trinkbecher, alte Töpfe oder sogar Kisten vom Dachboden.
- Erstelle ein Mini-Hochbeet oder eine Kräuterspirale.
- Auch ein kleines Totholzbündel oder Reisighaufen ist für viele Insekten ein willkommener Unterschlupf.
Hier gilt: Kreativität ist wichtiger als Perfektion.
Weniger Arbeit – mehr Leben
Klingt nach viel Aufwand? Ist es nicht. Wer seinen Garten naturnah gestaltet, spart auf lange Sicht sogar Zeit und Arbeit. Kein ständiges Rasenmähen, kein Unkrautjäten in jeder Ecke, keine Pflege exotischer Pflanzen. Dafür aber ein lebendiger Garten voller Gesumme, Gezwitscher und dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.
Mein Fazit: Jeder Quadratmeter zählt
Artenvielfalt erhalten heißt nicht, den ganzen Garten auf den Kopf zu stellen. Es reicht schon, hier und da Natur Raum zu geben. Eine wilde Ecke, ein paar heimische Pflanzen, kein Gift – und schon beginnt es zu blühen, zu krabbeln, zu fliegen.
🌿 Und das Beste: Du tust damit nicht nur etwas für Bienen und Schmetterlinge – du schenkst auch dir selbst einen Garten voller Leben.
📌 Weiterführender Link:
Mehr Infos zur Pflanzenauswahl findest du auf der Seite des NABU: www.nabu.de