Bienen und Bestäubung: Wie sie die Landwirtschaft am Laufen halten

Du stehst morgens auf, trinkst deinen ersten Kaffee und siehst im Halbschlaf die Nachrichten: Insekten sterben, Bienen in Gefahr. Vielleicht bist du schon Hobby-Imker? Oder du stellst dir die Frage: Wie passt das alles eigentlich zusammen? Woher kommt der enorme Druck, der auf den Bienen und anderen Bestäubern lastet. Warum ist das so entscheidend für unsere Landwirtschaft? Bienen und Bestäubung und wie sie die Landwirtschaft am Laufen halten ist ein sehr wichtiges Thema. Nicht nur heute sondern vor allem für die Zukunft über das man sich gut informieren sollte.

Hier haben wir das Thema „Bienen und Bestäubung“ mal erörtert. Wir wollen interessierten Menschen hiermit aufzeigen welche Rolle Bienen in der Landwirtschaft spielen. Wir wollen auch ansprechen wie du als naturverbundener Gartenfreund positiv selbst dazu beitragen kannst das System am Laufen zu halten.

Denn eines ist sicher: Ohne Bienen würde bei uns mehr als nur der Honig fehlen . Sie sind letztlich das Bindeglied zwischen Blüte und Ertrag und ermöglichen unser gewohntes Leben.


Warum Bienen in der Landwirtschaft so wichtig sind und warum Bienen und Bestäubung ein extrem wichtiges Thema ist

1. Bestäubungsleistung als Grundpfeiler der Lebensmittelproduktion

Wenn man von Bienen hört, denken viele Menschen zuerst an Honig. Doch tatsächlich sind Bienen für die Landwirtschaft vor allem als Bestäuber essenziell. Ohne ihre Bestäubungsleistung gäbe es bei vielen Obst- und Gemüsesorten drastische Ertragsrückgänge oder im schlimmsten Fall gar keine Ernte. Allen voran sind es Apfel- und Kirschbäume, Beerensträucher oder Kürbisgewächse, die stark von der Bestäubung durch Insekten abhängen. Man schätzt, dass rund ein Drittel unserer Lebensmittelproduktion direkt oder indirekt von Bestäubern abhängen. Das sind Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. abhängt.

Für Menschen die sich für die Natur engagieren sei es im Garten oder Balkon eine wunderbare Gelegenheit. Jeder kann seinen Teil zu einer gesunden und vielfältigen Umwelt beitragen. Übrigens: ein Bienenvolk bedeutet nicht nur Summen, sondern auch Arbeit und Know-how. Das für alle die sich für die Imkerei interessieren. Ein Insektenhotel wäre da doch mal ein Anfang.

2. Kritischer Blick: Monokulturen und Pestizide

Unser landwirtschaftliches System ist längst nicht mehr so romantisch, wie man es sich vielleicht vorstellen möchte. In vielen Regionen dominieren Monokulturen: endlos erscheinende Maisfelder, riesige Rapsflächen oder Getreideanbau ohne ökologische Ausgleichsflächen. Für Bienen bedeutet das meist eine kurze Zeit voller Nektar und Pollen – etwa, wenn der Raps blüht – gefolgt von einer kargen Periode, in der kaum etwas blüht.

Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden, die zum Teil auch bienengefährlich sein können. Insbesondere Neonicotinoide stehen immer wieder in der Kritik, da sie Nervenschäden bei Bienen und anderen Insekten verursachen können. Als Imker oder naturverbundener Gärtnerin bist du direkt davon betroffen – deine Bienen sind den Umwelteinflüssen nun mal ausgesetzt. Und das bringt die Frage mit sich, wie du selbst und deine Umgebung möglichst bienenfreundlich gestaltet werden können.

3. Was zum Beispiel Hobby-Imker tun können

Selbst, wenn du nur ein oder zwei Völker in deinem Garten hast, leistest du schon einen wertvollen Beitrag. Denn deine Bienen tragen zur Bestäubung in der unmittelbaren Umgebung bei. Sie steigern so den Ertrag von Obstbäumen und Sträuchern in deinem und in Nachbargärten. Dadurch entsteht oft ein schönes Miteinander. Bestimmt freut sich dein Umfeld über bessere Ernten, und du bekommst vielleicht hier und da ein freundliches Lächeln oder ein Körbchen frisch geerntetes Obst geschenkt.

  • Standortwahl: Achte darauf, dass deine Bienenstöcke in einer Gegend stehen, in der möglichst vielfältige Blühpflanzen über das Jahr verteilt vorhanden sind.
  • Trachtnutzung: Überlege, ob du bestimmte Pflanzen in deinem Garten oder auf nahegelegenen Flächen anpflanzen kannst, die zu den Zeiten blühen, in denen es sonst eine „Trachtlücke“ gibt. Lavendel, Sonnenblumen, Borretsch oder Phacelia sind nur einige Beispiele, die schnell für Nahrung sorgen.
  • Zusammenarbeit mit Landwirten: Wenn du ländlich wohnst oder Kontakte zu Bauern hast, kannst du das Gespräch suchen, um spritzfreie Zeitfenster zu koordinieren. Viele Landwirte sind offen dafür, wenn sie merken, dass du auf Augenhöhe über Lösungen sprechen möchtest.

4.Eigene Einblicke und Stolpersteine aus der Recherche

Auch wenn ich selbst (noch) keine Bienen halte, habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt – aus echtem Interesse und mit dem Wunsch, irgendwann selbst ein Volk zu betreuen. Dabei ist mir klar geworden: Theorie und Praxis liegen oft weiter auseinander, als es auf den ersten Blick scheint. In vielen Gesprächen mit Imkerinnen und Imkern wurde deutlich, wie sensibel Bienenvölker auf ihre Umgebung reagieren.

Ein häufiges Problem ist der Standort. Manche berichteten von schlechten Honigerträgen und anfälligen Völkern, weil in der Umgebung kaum Blühflächen vorhanden waren – oder Pestizide aus der konventionellen Landwirtschaft den Bienen zusetzten. Besonders schwierig scheint es in Regionen mit intensiver Monokultur wie Mais oder Raps zu sein.

Umgekehrt zeigte sich: Sobald die Bienen in blütenreiche Gegenden mit Streuobstwiesen oder vielfältigen Gärten umziehen durften, ging es ihnen deutlich besser. Die Völker waren robuster, der Honig reicher – und die Freude am Imkern kehrte zurück. Diese Erkenntnisse aus erster Hand haben mir gezeigt, wie eng Landwirtschaft, Umweltbedingungen und das Wohl der Bienen miteinander verknüpft sind.

5. Bienen und Bestäubung – Ist das System in Gefahr?

In letzter Zeit hört man immer wieder vom sogenannten „Bienensterben“. Die Ursachen sind komplex: Krankheiten wie die Varroa-Milbe, Monokulturen, Pestizide und der Klimawandel spielen alle zusammen. Zwar ist die Honigbiene durch die Betreuung der Imker nicht akut vom Aussterben bedroht, doch die Verluste sind alarmierend und jeder Imkerin kennt das flaues Gefühl, wenn im Frühjahr eines der Völker nicht überlebt hat.

Was das für die Landwirtschaft bedeutet, liegt auf der Hand: Ohne ausreichende Bestäubung sinkt die Ernteleistung und damit auch die Wirtschaftlichkeit vieler Kulturen. Das kann steigende Lebensmittelpreise zur Folge haben und schließlich auch die Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften weiter beeinträchtigen.


Bienen und Bestäubung gehören zusammen wie Blüte und Frucht.

n einer Welt, die immer schneller und oft rücksichtsloser wirtschaftet, brauchen wir diesen natürlichen Prozess umso dringender. Ob du „nur“ im Kleingarten bienenfreundliche Pflanzen säst oder als Hobby-Imker mit zwei, drei Völkern durchstartest: Jede Blüte, die du deinen Bienen (und den Wildbienen, Schmetterlingen oder Hummeln) anbietest, ist ein kleiner Baustein in diesem großen ökologischen Puzzle.

Natürlich ist nicht alles Sonnenschein: Monokulturen, Pestizide und der Klimawandel setzen den Bestäubern zu. Doch indem du dich informierst, kritisch hinterfragst und aktiv wirst, kannst du schon viel bewegen. Sprich mit deinen Nachbarn, tausche dich in Imkervereinen aus, sei aufmerksam für die Bedürfnisse deiner Bienen – und vergiss dabei nicht den Spaß an der Sache. Denn all die Mühen lohnen sich, wenn du das Summen im Garten hörst und die Obstbäume zu blühen beginnen. So hältst du nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch ein Stück Lebensqualität am Laufen.


FAQ

1. Warum sind Bienen so wichtig für die Landwirtschaft?
Bienen bestäuben eine Vielzahl unserer Nutzpflanzen wie Obstbäume und Gemüsekulturen. Ohne sie gäbe es deutlich geringere Erträge oder gar keine Ernte. Ihr Beitrag ist somit unverzichtbar für die Lebensmittelproduktion.

2. Was hat das Insektensterben mit mir als Hobby-Imker zu tun?
Auch wenn deine Honigbienen betreut werden, sind sie Teil des gesamten Insektenökosystems. Probleme wie Pestizide, Krankheiten oder Monokulturen betreffen sie ebenso wie Wildbienen. Als Hobby-Imker kannst du durch Auswahl eines guten Standorts, das Anlegen von Blühflächen und achtsame Pflege viel Gutes tun.

3. Kann ich etwas gegen den Einsatz von Pestiziden tun?
Sprich mit lokalen Landwirten und kläre, wann sie spritzen und ob es Abstimmungen geben kann, um die Bienen zu schützen. Auf kleiner Ebene kannst du in deinem Garten auf chemische Mittel verzichten und stattdessen biologische Alternativen oder Mischkultur einsetzen.

4. Welche Pflanzen eignen sich besonders, um Bienen zu unterstützen?
Blütenreiche, heimische Gewächse, die über die gesamte Saison verteilt blühen. Beispiele sind Obstbäume (Apfel, Kirsche), Beerensträucher, Kräuter wie Salbei und Thymian sowie Trachtpflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Sonnenblumen.

5. Was ist mit Wildbienen und anderen Bestäubern?
Auch sie sind essenziell für die Bestäubung, oft sogar spezialisierter als Honigbienen. Indem du z.B. Wildbienen-Nisthilfen aufstellst und einheimische Wildblumen pflanzt, hilfst du ihnen zusätzlich und förderst die Artenvielfalt.

6. Kann man etwas tun, wenn ein Bienenvolk im Frühjahr schwach aus dem Winter kommt?
Ja, kontrolliere den Futtervorrat und die Gesundheit (z.B. Varroa-Befall). Eventuell kannst du schwache Völker auf eine Zarge begrenzen und bienenfreundliche Pflanzen in der Nähe blühen lassen, um ihnen einen leichten Start zu ermöglichen.


Damit hast du nun einen umfassenden Blick darauf, wie sehr unsere Landwirtschaft auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen ist – und was du selbst dafür tun kannst. Ob du gerade erst überlegst, Bienen zu halten, oder schon ein alter Hase in der Imkerei bist: Dein Engagement ist ein wichtiger Baustein, um das Summen am Leben zu erhalten und damit die Ernten und unser aller Ernährung zu sichern. In diesem Sinne: Viel Freude beim Imkern und Beobachten deiner fleißigen Helfer!

Von Toni

Ich bin Michael, angehender Hobbyimker, Naturfreund und Familienvater. Als selbstständiger Unternehmer mit unserer Agentur 4everGlen finde ich meinen Ausgleich in der Natur – am liebsten inmitten summender Bienen. Für mich sind sie weit mehr als Honiglieferanten: Sie sind essenzielle Helfer eines gesunden und nachhaltigen Ökosystems. Mit meiner Begeisterung und meinem wachsenden Wissen möchte ich angehenden Hobbyimkern den Einstieg in die Imkerei erleichtern und das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen stärken. Mein Ziel ist eine Welt, in der Mensch und Natur im Einklang leben – für unsere Kinder und die Zukunft der Bienen.

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