Honigwein auch Met genannt: Herstellung, Geschichte und Tipps für zuhause

Honigwein, auch Met genannt, ist eines der ältesten alkoholischen Getränke der Welt. Erfahre, wie du ihn selbst herstellst und was seine Geschichte so besonders macht.Honigwein (Met)


Honigwein – flüssiges Gold mit Geschichte

Wenn der Duft von Honig in der Luft liegt, denken viele an süße Brote, Tee oder das gute alte Glas vom Imker. Aber Honig kann noch mehr – er kann auch berauschen. Honigwein, auch bekannt als Met, ist ein traditionelles Getränk, das schon unsere Vorfahren genossen haben. Und: Man kann ihn mit ein wenig Geduld auch selbst herstellen.

Was steckt hinter dem mystischen Getränk? Woher kommt es? Und wie wird aus Honig eigentlich Alkohol? Hier erfährst du es.


Ein Schluck Vergangenheit: Die Geschichte des Honigweins

Honigwein zählt zu den ältesten alkoholischen Getränken der Menschheit. Lange bevor es Wein aus Trauben oder Bier aus Gerste gab, entdeckten unsere Vorfahren, dass Honig in Wasser gelöst und natürlich vergoren zu einem süßlich-starken Trunk wurde.

Schon die alten Ägypter, die Griechen und die Germanen kannten Met – bei den Wikingern war er fester Bestandteil vieler Rituale. Kein Wunder also, dass Honigwein oft mit Mythen, Göttern und Heldensagen in Verbindung gebracht wird.

Im Mittelalter galt Met als „Getränk der Götter“ – nicht zuletzt, weil Honig ein kostbares Gut war und nur in kleinen Mengen verfügbar.


Was ist Honigwein eigentlich?

Ganz einfach gesagt: Honigwein ist vergorener Honig mit Wasser. Dazu kommen meist noch Hefe (für die Gärung) und je nach Rezept verschiedene Gewürze wie Zimt, Vanille, Ingwer oder sogar Hopfen.

Der Alkoholgehalt liegt in der Regel bei 8 bis 15 %, je nach Honigmenge, Hefestamm und Gärzeit.

Der Geschmack? Mild bis kräftig, süß bis würzig – und oft überraschend komplex.


Honigwein selbst herstellen: So geht’s

Wenn du Lust hast, Met selbst anzusetzen, brauchst du gar nicht viel – nur ein bisschen Geduld.

Was du brauchst:

  • 1 kg Honig (am besten naturbelassen, z. B. Blütenhonig)
  • 3 l Wasser
  • Reinzuchthefe (z. B. Wein- oder Sherryhefe)
  • Nährsalz für Hefe (optional, aber hilfreich)
  • Ein Gärgefäß mit Gärröhrchen
  • Zeit – mindestens 4 bis 6 Wochen Gärung

Die Schritte im Überblick:

  1. Wasser erhitzen (nicht kochen!), Honig einrühren, gut auflösen.
  2. Abkühlen lassen auf ca. 20–25 °C.
  3. Hefe und ggf. Nährsalz zugeben.
  4. In ein Gärgefäß füllen, mit Gärröhrchen verschließen.
  5. An einen warmen Ort stellen und 4–6 Wochen gären lassen.
  6. Danach: vorsichtig abziehen (dekantieren), ggf. filtern und abfüllen.

Tipp: Nach der Gärung sollte der Honigwein noch mehrere Wochen oder Monate reifen, bevor er getrunken wird – dann wird er runder und geschmacklich feiner.


Welche Honigsorten eignen sich?

Du kannst mit klassischem Blütenhonig starten. Wenn du es kräftiger magst, probiere mal:

  • Waldhonig für einen würzigeren Geschmack
  • Kleehonig für ein mildes Aroma
  • Lindenblütenhonig für eine herbe Note

Jede Honigsorte gibt dem Met ihren eigenen Charakter – experimentieren lohnt sich!


Honigwein und seine Verwendung

Ob als Getränk zu Festen, als Basis für Gewürz-Met oder zum Kochen (z. B. für Wildgerichte): Honigwein ist vielseitig einsetzbar.

Traditionell wird er:

  • kalt im Sommer serviert – fast wie ein Dessertwein
  • leicht erwärmt im Winter – als Alternative zu Glühwein
  • mit Gewürzen wie Nelken, Zimt oder Kardamom verfeinert

Ist Honigwein vegan?

Jein. Honig stammt bekanntlich von Bienen, also ist Met nicht vegan, auch wenn sonst keine tierischen Produkte enthalten sind. Wer Wert auf vegane Alternativen legt, kann auf Fruchtweine zurückgreifen – oder pflanzliche „Met-Alternativen“ probieren, die auf Zucker oder Agavendicksaft basieren. Aber das ist dann eben kein echter Honigwein mehr.


Wo kann ich Honigwein kaufen?

Wenn du selbst nicht experimentieren willst: Met gibt es in gut sortierten Getränkeläden, online oder direkt beim Imker. Gerade kleine, handwerklich arbeitende Betriebe bieten oft besonders feine Sorten an – manchmal auch mit Kräutern oder in Holzfässern gereift.


Fazit: Ein altes Getränk, das heute wieder begeistert

Honigwein ist viel mehr als nur ein süßes Mittelaltergetränk für Ritterfeste. Er verbindet Tradition mit Genuss, ist erstaunlich einfach herzustellen und lässt viel Raum für Kreativität.

Ob du ihn nun selbst brauen möchtest oder neugierig auf den Geschmack bist: Ein Glas Met ist wie ein Schluck Geschichte – sanft, aromatisch und voller Charakter.


Tipp zum Schluss:
Wenn du gern mit Naturprodukten experimentierst, probier doch mal eine Honigwein-Marinade für Gemüse oder Tofu – süß, würzig und perfekt für den Sommergrill.


Von Petra