Arten von Bienenstöcken: Welche Bauweisen am besten funktionieren – Welcher Bienenstock passt zu dir? Ein Überblick für Einsteiger:innen und Umsteiger


Warum ich diesen Artikel schreibe – auch ohne aktiv zu imkern: Ich habe mich intensiv mit der Imkerei beschäftigt. Bücher gewälzt, Kurse besucht, mit erfahrenen Imker:innen gesprochen. Mein Ziel war klar: Ich wollte selbst Bienen halten – naturnah, praktisch, und mit Blick fürs Wesentliche. Dabei habe ich mich auch mit den möglichen Arten von Bienenstöcken beschäftigt. Doch das Leben hat seinen eigenen Plan: Beruflich stark eingespannt und familiär gefordert, fehlt mir aktuell schlicht die Zeit, mein Wissen in die Praxis umzusetzen. Statt es in der Schublade verstauben zu lassen, möchte ich es mit dir teilen – vielleicht hilft dir mein Weg dabei, deinen eigenen zu finden.


Bienenstock-Arten im Überblick: Welche Bauweise passt zu dir?

Wenn du dich für die Imkerei interessierst, stößt du schnell auf viele Begriffe: Zander, Dadant, Langstroth, Warré, Top-Bar-Hive – klingt erstmal verwirrend, oder? Ich zeige dir hier die Unterschiede.


Zanderbeute – der Klassiker im deutschsprachigen Raum

Vorteile:

  • Leicht erhältlich: Zubehör, Rähmchen & Co. gibt es fast überall.
  • Einsteigerfreundlich: Viele Imkerkurse und Bücher basieren auf dem Zander-System.
  • Austauschbar: Standardmaße erleichtern die Kombination mit anderen Imkern.

Nachteile:

  • Schwergewicht: Eine volle Zarge kann über 20 Kilo wiegen – nicht ideal bei Rückenproblemen.
  • Begrenzter natürlicher Wabenbau: Weniger Anpassung an das natürliche Verhalten der Bienen.

Mein Fazit:
Zander wäre mein Einstieg. Schnell verfügbar, überall Rat – perfekt für den Anfang. Aber das Gewicht ist ein echter Haken. Ich habe daher nach leichteren Alternativen gesucht.


Dadant – mehr Brutraum, weniger Schlepperei

Vorteile:

  • Großer Brutraum: Viel Platz für die Entwicklung des Volkes.
  • Leichtere Honigräume: Rückenfreundlich, da weniger Gewicht pro Zarge.
  • Effizient: Weniger Eingriffe nötig, was Zeit spart.

Nachteile:

  • Umgewöhnung: Wer von Zander kommt, muss seine Arbeitsweise anpassen.
  • Sondermaß: Nicht jedes Zubehör passt problemlos.

Mein Fazit:
Für Menschen mit wenig Zeit (wie mich aktuell) wirkt Dadant sehr attraktiv. Die Arbeit ist strukturierter, Eingriffe seltener. Ein guter Kompromiss zwischen Praxisnähe und Zeitersparnis.


Langstroth – weltweit im Einsatz – also eine der beliebtesten Arten von Bienenstöcken

Vorteile:

  • International verbreitet: Zubehör überall erhältlich.
  • Modular und flexibel: Zargen lassen sich je nach Bedarf stapeln.
  • Honigräume anpassbar: Auch mit halben Zargen nutzbar – gut für den Rücken.

Nachteile:

  • Weniger regionaler Support: In Deutschland nutzen nur wenige Langstroth.
  • Eher schwer: Ähnlich wie bei Zander, musst du gut heben können.

Warré – naturnah und reduziert

Vorteile:

  • Bienengerecht: Bienen bauen ihre Waben fast wie in freier Wildbahn.
  • Klein und handlich: Die Zargen sind kompakter.
  • Ästhetisch: Du lernst viel über das natürliche Verhalten der Bienen.

Nachteile:

  • Honigernte mühsam: Ohne Rähmchen ist Schleudern schwierig – meist wird gepresst.
  • Weniger Kontrolle: Varroabehandlung und Volkskontrolle erfordern Erfahrung.

Mein Fazit:
Ich liebe die Idee, die Bienen möglichst natürlich leben zu lassen. Aber gerade für Anfänger:innen ist das System nicht ohne Hürden. Es braucht Geduld und ein anderes Mindset.


Top-Bar-Hive – die horizontale Alternative unter den Arten von Bienenstöcken

Vorteile:

  • DIY-freundlich: Kann günstig selbst gebaut werden.
  • Ruhiges Arbeiten: Die Bienen werden von oben kontrolliert – das wirkt entspannter.
  • Kein Schleppen: Keine schweren Zargen.

Nachteile:

  • Wenig Platz: Starke Völker können schnell an Grenzen stoßen.
  • Ernteaufwand: Auch hier ist Schleudern meist keine Option.
  • Wirtschaftlichkeit: Weniger Ertrag, dafür mehr Beobachtung.

Mein Fazit:
Ideal für alle, die mit wenig Honig zufrieden sind und mehr die Beziehung zur Biene suchen. Für die klassische Honigproduktion aber eher ungeeignet.


Wie findest du „dein“ System?

1. Was sind deine Ziele?

Willst du viel Honig? Dann wären Zander, Dadant oder Langstroth das passende.
Willst du bienennah imkern? Dann schaue dir Warré oder Top-Bar-Hives genauer an.

2. Wie viel Zeit hast du?

Wenn du wenig Zeit hast, brauchst du ein System, das wartungsarm ist. Dadant punktet hier durch seltenere Eingriffe.

3. Was sagt dein Rücken?

Wer keine 20-Kilo-Zargen heben möchte, sollte auf Systeme mit leichteren Honigräumen achten – zum Beispiel Dadant mit Flachzargen oder eine kompakte Bauweise wie bei Warré.

4. Wie viel Support wünschst du dir?

In Imkervereinen vor Ort wird oft Zander oder Dadant genutzt. Je nach Region findest du hier mehr oder weniger Hilfe für dein gewähltes System.


Bienenstock wählen mit Herz und Verstand

Die Wahl des richtigen Bienenstocks ist also kein Hexenwerk – aber sie will gut überlegt sein. Es gibt keine perfekte Lösung für alle. Vielmehr geht es darum, was zu dir oder mir und deinem Alltag und deinen Bienen passt.

Ich selbst werde die Praxis noch etwas verschieben müssen – doch mein Interesse bleibt, und mein Wissen teile ich gern weiter. Vielleicht hilft dir dieser Artikel ja beim Einstieg. Und wer weiß: Vielleicht stehen wir irgendwann gemeinsam an den Beuten – jede:r mit dem System, das am besten zu uns passt. Über Kommentare und Erfahrungen freue ich mich.


Häufige Fragen zu den Arten von Bienenstöcken

Zander und Dadant sind am weitesten verbreitet und bieten viel Unterstützung durch Vereine und Literatur.

2. Worin unterscheiden sich Zander und Dadant am meisten?
Zander arbeitet mit mehreren Zargen gleicher Größe. Bei Dadant gibt es einen großen Brutraum und flache Honigräume – das macht das Handling leichter.

3. Sind naturnahe Beuten für Anfänger:innen geeignet?
Ja, mit entsprechender Vorbereitung. Sie erfordern mehr Beobachtung und andere Erntemethoden.

4. Kann ich mehrere Systeme oder Arten von Bienenstöcken parallel nutzen?

Theoretisch ja – aber das macht Lagerhaltung und Betriebsweise komplizierter.

5. Wie wirkt sich die Beutenwahl auf die Varroa-Behandlung aus?
Die Milbe ist in allen Systemen ein Problem. Manche Beuten erschweren jedoch die Kontrolle, besonders bei freiem Wabenbau.

6. Welche Schleuder brauche ich?
Für Zander, Dadant und Langstroth passen gängige Schleudern. Bei Warré oder Top-Bar musst du meist pressen.

Wo finde ich weitere Infos über die Arten von Bienenstöcken und mehr zum Hobby – Imker werden?

In Imkervereinen, Online-Foren, Fachbüchern und YouTube-Kanälen. Einfach mal stöbern – die Vielfalt ist riesig!


Von Toni

Ich bin Michael, angehender Hobbyimker, Naturfreund und Familienvater. Als selbstständiger Unternehmer mit unserer Agentur 4everGlen finde ich meinen Ausgleich in der Natur – am liebsten inmitten summender Bienen. Für mich sind sie weit mehr als Honiglieferanten: Sie sind essenzielle Helfer eines gesunden und nachhaltigen Ökosystems. Mit meiner Begeisterung und meinem wachsenden Wissen möchte ich angehenden Hobbyimkern den Einstieg in die Imkerei erleichtern und das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen stärken. Mein Ziel ist eine Welt, in der Mensch und Natur im Einklang leben – für unsere Kinder und die Zukunft der Bienen.

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