🐝 Götterbaum im Garten – Wundermittel oder Umweltproblem?

Der Götterbaum ist schön, schnellwachsend – und umstritten. In diesem Beitrag erfĂ€hrst du, warum er als invasive Art gilt, welche Vor- und Nachteile er hat und wie er sich auf Natur, Bienen und Garten auswirkt.


Ein Baum, viele Meinungen – was ist dran am Götterbaum?

Wenn du dich fĂŒr Bienen, Natur, Garten und vielleicht fĂŒr Honig interessierst, bist du bestimmt schon mal ĂŒber den Götterbaum (Ailanthus altissima) gestolpert – entweder im Park, am Wegrand oder mitten in der Stadt, wo er sich oft hartnĂ€ckig durch Asphalt und Beton kĂ€mpft. Auch bei mir in der NĂ€he wĂ€chst einer, und ich war neugierig: Ist das ein guter Baum fĂŒr Bienen? Oder eher ein Problem fĂŒr die Umwelt?

Ich habe mich schlau gemacht – und was ich herausgefunden habe, ist ganz schön zwiespĂ€ltig.


🌿 Vorteile: Was der Götterbaum gut kann

  • Extrem robust: Der Götterbaum kommt mit Hitze, Trockenheit, schlechter Erde und Abgasen klar – perfekte Voraussetzungen fĂŒr das Stadtklima.
  • Schnelles Wachstum: In wenigen Jahren wird aus einem kleinen Schössling ein stattlicher Baum.
  • Nahrung fĂŒr Insekten: Seine BlĂŒten werden von einigen Insektenarten angeflogen, darunter auch Bienen – allerdings nicht von unseren Honigbienen bevorzugt.
  • Schatten und KĂŒhlung: Gerade in Hitzeperioden bieten seine dichten BlĂ€tter angenehmen Schatten fĂŒr Mensch und Tier.
  • Pionierpflanze: Der Baum kann Böden besiedeln, auf denen sonst kaum etwas wĂ€chst – das ist z. B. auf BrachflĂ€chen manchmal nĂŒtzlich.

đŸš« Nachteile: Warum der Götterbaum als problematisch gilt

  • Invasiver Neophyt: Der Götterbaum stammt ursprĂŒnglich aus China und breitet sich hierzulande unkontrolliert aus – zum Nachteil einheimischer Pflanzenarten.
  • Kaum natĂŒrliche Feinde: Da er hier nicht heimisch ist, fehlt es an natĂŒrlichen Gegenspielern, die sein Wachstum bremsen.
  • VerdrĂ€ngung von BiodiversitĂ€t: Er wĂ€chst schnell, bildet dichte WurzelauslĂ€ufer und macht es so anderen Pflanzen schwer, neben ihm zu ĂŒberleben.
  • Allergiepotenzial: Seine Pollen gelten als allergen. Auch der Kontakt mit Pflanzenteilen kann bei empfindlichen Menschen Hautreizungen auslösen.
  • Giftstoffe im Boden: Der Götterbaum gibt ĂŒber seine Wurzeln Stoffe ab, die das Wachstum anderer Pflanzen hemmen – sogenannte Allelopathie.

🌍 Invasive Arten – ein unterschĂ€tztes Risiko?

Der Götterbaum ist ein gutes Beispiel dafĂŒr, wie Pflanzen, die ursprĂŒnglich gar nicht hier heimisch sind, plötzlich ganze Ökosysteme verĂ€ndern können. Der Begriff dafĂŒr lautet „invasive Art“. Das klingt erstmal technisch, aber dahinter steckt ein echtes Problem: Wenn eine Pflanze wie der Götterbaum sich stark vermehrt, kann sie einheimische Arten verdrĂ€ngen, die fĂŒr unsere Insekten – und auch fĂŒr Bienen – ĂŒberlebenswichtig sind.

Ich persönlich finde: Ein Baum, der wĂ€chst wie verrĂŒckt, aber dabei den Rest des Gartens unterdrĂŒckt, passt nicht wirklich zu einem naturnahen Denken.


🐝 Und wie sieht’s mit den Bienen aus?

Ein Argument, das man manchmal hört: „Der Götterbaum ist doch gut fĂŒr Bienen!“ – Das stimmt zum Teil, aber nicht fĂŒr Honigbienen, die mit seinen BlĂŒten nicht viel anfangen können. Er wird eher von einzelnen Wildbienenarten und anderen Insekten angeflogen. Der Nektar- und Pollengehalt ist eher mĂ€ĂŸig – und es gibt deutlich bessere Alternativen.

Wenn du also – wie ich – einen bienenfreundlichen Garten möchtest, gibt es deutlich sinnvollere Gehölze: z. B. Salweide, Wildkirsche, Kornelkirsche oder Liguster. Die sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch wertvoll fĂŒr die Artenvielfalt. Mehr zum Garten: Bienenhotel im Garten

🔎 Typische invasive Pflanzenarten in Deutschland

Hier ein paar Arten, die du vielleicht schon mal gesehen hast – oft werden sie sogar als Zierpflanzen angeboten:

PflanzeWarum problematisch?Erkennungsmerkmal
Götterbaum (Ailanthus altissima)VerdrÀngt heimische BÀume, breitet sich rasend ausSchnell wachsender Baum mit gefiederten BlÀttern
Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)Wuchert massiv, kaum zu kontrollierenGroße BlĂ€tter, hohle StĂ€ngel wie Bambus
Riesen-BĂ€renklau (Heracleum mantegazzianum)GefĂ€hrlich fĂŒr Hautkontakt, verdrĂ€ngt WiesenpflanzenBis zu 3 m hoch, weiße DoldenblĂŒten
DrĂŒsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)VerdrĂ€ngt heimische UferpflanzenRosa BlĂŒten, springende Samenkapseln
Robinie (Robinia pseudoacacia)Stickstoffanreicherung im Boden, verdrĂ€ngt KrĂ€uterWeiße BlĂŒtentrauben, AkazienĂ€hnlich

đŸŒ± Mein Fazit

Der Götterbaum mag schön und beeindruckend sein – aber in unseren Breiten bringt er mehr Nachteile als Nutzen. Gerade weil er so wuchert, ist er fĂŒr naturnahe GĂ€rten oder den Bienenschutz nicht die beste Wahl. đŸŒŒ

Wenn du Platz fĂŒr einen Baum hast – pflanze lieber etwas Einheimisches. Die fleißigen Bienen, die Umwelt und deine Gartennachbarn werden es dir danken.

Hier mehr zum Thema: Insektenfreundliche Gartenarbeit


Hast du auch einen Götterbaum in deiner NÀhe? Oder sogar im Garten? Schreib mir gern in die Kommentare, wie du damit umgehst!

Von Petra

„Ich bin Gartenfreundin und Honigliebhaberin, aber selbst keine Imkerin. Gemeinsam mit Imker Toni teile ich auf Hobby-Imker werden Erfahrungen, Tipps und Wissen rund um Bienen, Honig und das faszinierende Leben im Bienenstock. Dabei geht es auch um den Schutz der Natur und das Bewusstsein fĂŒr die Bedeutung der Bienen.“