Gesundheitszeugnis für Bienen – Was steht drin und warum ist es so wichtig?


Du willst Imker*in werden? Dann kommst du am Gesundheitszeugnis für Bienen nicht vorbei. Was es genau ist, wozu du es brauchst und was drinsteht, erfährst du hier einfach erklärt.


Was haben Bienen mit einem Gesundheitszeugnis zu tun?

Wer Tiere hält, ist verantwortlich – das merkt man ziemlich schnell, wenn man sich mit der Imkerei beschäftigt. Und auch wenn Bienen nicht gerade zum Tierarzt müssen, brauchen sie in bestimmten Fällen etwas ganz Offizielles: ein Gesundheitszeugnis.

Ich muss zugeben, am Anfang dachte ich: „Klingt nach Bürokratie.“ Aber inzwischen verstehe ich, warum das wichtig ist – und dass es Neulingen eigentlich sogar hilft, nicht blind in etwas hineinzustolpern.


Wofür braucht man ein Gesundheitszeugnis für Bienen?

Kurz gesagt: Immer dann, wenn du mit Bienen „umziehst“.

Also zum Beispiel, wenn du:

  • ein Bienenvolk kaufst oder verkaufst
  • Ableger an einen anderen Ort bringst
  • Wenn du mit deinen Bienen wandern möchtest – etwa zu einer Obstblüte oder einer Wandertracht

Der Hintergrund: In Deutschland gibt es anzeigepflichtige Bienenkrankheiten wie die Amerikanische Faulbrut (siehe mein letzter Beitrag). Diese kann sich unbemerkt über Waben, Werkzeug oder sogar über den Transport von Völkern verbreiten. Ein Gesundheitszeugnis stellt sicher, dass deine Bienen frei von Seuchen sind – und schützt damit nicht nur deine eigenen Tiere, sondern auch die Bienen anderer Imker*innen in der Region.


Wer stellt das Zeugnis aus?

Das Gesundheitszeugnis wird vom Veterinäramt deines Landkreises ausgestellt. Die Grundlage ist eine Untersuchung durch den Bienensachverständigen (auch BSV genannt) – das sind ausgebildete Imker*innen, die wissen, worauf sie achten müssen.

Die Proben entnimmt man aus dem Brutbereich des Volks, meist als sogenannte Futterkranzprobe. Diese geht dann ins Labor und wird auf Faulbrutsporen untersucht. Klingt aufwendig? Ist es gar nicht – wenn man weiß, wie’s geht, ist das in wenigen Handgriffen erledigt.


Was steht im Gesundheitszeugnis für Bienen?

Das Dokument enthält im Wesentlichen folgende Angaben:

  • Dein Name und die genaue Adresse des Bienenstands
  • Die Anzahl der überprüften Völker
  • Das Ergebnis der Untersuchung (z. B. „frei von Amerikanischer Faulbrut“)
  • Gültigkeitsdauer – meist ein Jahr ab Ausstellungsdatum
  • Angaben zur Probeentnahme und zum Laborbefund

Wichtig: Das Gesundheitszeugnis gilt nur für den genannten Standort. Wenn du mehrere Bienenstände hast, brauchst du mehrere Zeugnisse – oder du musst deinen gesamten Bestand untersuchen lassen.


Wie bekomme ich es?

Das ist eigentlich recht unkompliziert, und ich habe mir das für meine Planung schon notiert:

  1. Kontakt zum Veterinäramt aufnehmen
    – Du bekommst dort alle nötigen Infos und ggf. das Formular.
  2. Mit dem Bienensachverständigen einen Termin machen
    – Die kommen zu dir oder zum Bienenstand und nehmen die Probe.
  3. Warten auf den Laborbefund
    – Der dauert meist nur wenige Tage.
  4. Gesundheitszeugnis erhalten und vorzeigen können, wenn du z. B. Völker kaufst, verschenkst oder mit ihnen umziehst.

Manche Imkervereine unterstützen dich übrigens dabei – also lohnt es sich, auch dort mal nachzufragen.


Mein Fazit für alle, die Imker werden wollen

Ein Gesundheitszeugnis klingt erstmal trocken – aber eigentlich ist es ein richtig sinnvolles Werkzeug. Es schützt nicht nur deine künftigen Bienen, sondern auch die Bienenvölker in deiner Umgebung. Und es zeigt: Wer sich auf die Imkerei einlässt, gehört zu einer Gemeinschaft. Da geht es nicht nur um Honig, sondern auch um Verantwortung, Umsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.

Ich finde: Gerade für uns „Noch-nicht-Imker*innen“ ist das ein guter Einstieg, um das Ganze von Anfang an ernst zu nehmen – und trotzdem mit Freude dranzubleiben.

Hier mehr zur Varroamilbe: Die Varroamilbe: Der heimliche Feind


Von Petra