Der Winter steht vor der Tür, die Temperaturen sinken und du fragst dich vielleicht: „Was mache ich jetzt eigentlich mit meinen Bienen?“ Keine Sorge, du bist nicht allein! Jeder Imker steht irgendwann vor der Frage, wie er seine summenden Freunde gut durch die kalte Jahreszeit bringt. Also, setzen wir uns mit einer heißen Tasse Tee hin, schnappen uns den Imkerhut (im Winter vor allem gut gegen Zugluft!) und klären alle wichtigen Fragen, damit deine Bienen den Winter genauso überstehen wie du – eingekuschelt und gut versorgt.

Frage 1: Wann sollte ich mit den Vorbereitungen für den Winter beginnen?

Antwort:Die Vorbereitung beginnt schon im Spätsommer – quasi wie bei uns Menschen, wenn wir den Sommerurlaub planen und dann doch bei Regen im Garten sitzen. Nach der Honigernte im Juli oder August ist es Zeit, den Bienenstock auf den Winter vorzubereiten. Du willst schließlich nicht, dass deine Bienen vor leeren Waben stehen, wenn die ersten Schneeflocken fallen. Im September sollten die wichtigsten Maßnahmen abgeschlossen sein, aber keine Panik: Auch im Oktober kannst du noch letzte Hand anlegen. Hauptsache, du fängst nicht erst im Dezember an, nach dem Motto: „Ach, ich hab da noch was vergessen…“

Frage 2: Wie viel Futter benötigen die Bienen im Winter?

Antwort:Die Bienen brauchen genügend Vorräte, um sich in ihrer Wintertraube warm zu zittern – und dabei meinen wir wirklich „zittern“! Denn Bienen machen keinen Winterschlaf, sie kuscheln sich eng aneinander und erzeugen durch Muskelzittern Wärme. Damit sie das durchhalten, müssen sie ausreichend gefüttert werden. Im Spätsommer solltest du etwa 15 bis 20 Kilogramm Flüssigfutter bereitstellen. Das hört sich viel an, aber hey, deine Bienen haben es sich verdient! Immerhin haben sie dir auch den Sommer über fleißig Honig beschert. Denke daran, dass sie bei einem Winterpicknick im Stock nicht gerade sparsam sind.

Frage 3: Muss ich meinen Bienenstock isolieren?

Antwort:Die Frage aller Fragen: Isolieren oder nicht isolieren? Das hängt von mehreren Faktoren ab. Lebst du in einer Gegend, in der es knackig kalt wird, könnte eine Isolierung hilfreich sein. Es gibt dafür fertige Bienenstockhüllen wie die „Bee Cozy“, oder du kannst selbst kreativ werden und XPS-Schaumstoffplatten zur Isolierung verwenden. Nur solltest du es nicht übertreiben. Deine Bienen brauchen Luftzirkulation, sonst fangen sie an zu schwitzen – und wir wissen ja alle, wie unangenehm das ist, wenn man eingepackt ist wie ein Michelin-Männchen. Also: Immer schön das richtige Maß finden!

Frage 4: Was mache ich mit dem Honigraum?

Antwort:Den Honigraum über den Winter stehen lassen? Lieber nicht. Nachdem du die Honigernte eingefahren hast, sollte der Honigraum entfernt werden. Lass deine Bienen die überschüssigen Honigreste aus den Waben entfernen, dann kannst du die leeren Waben gut eingepackt (Plastikfolie ist dein Freund!) über den Winter lagern. Falls du keine Lust auf Schimmel oder ungebetene Gäste wie Motten hast, ist das ein absolutes Muss. Der Honigraum selbst fühlt sich in einem unbeheizten Lagerschuppen am wohlsten – ganz wie dein Nachbar, der im Winter immer im T-Shirt den Müll rausbringt.

Frage 5: Wie schütze ich meine Bienen vor der Varroamilbe im Winter?

Antwort:Die Varroamilbe ist der nervige Gast, den keiner eingeladen hat, der aber trotzdem hartnäckig bleibt. Im Winter hast du die letzte Chance, deine Bienen noch einmal brutfrei mit Oxalsäure zu behandeln. Optimalerweise machst du das bis spätestens Anfang Januar. Danach solltest du deine Bienen in Ruhe lassen – schließlich hat keiner Lust auf „Wellness im Stock“ unter ständiger Beobachtung. Die Behandlung sorgt dafür, dass die Varroamilben keine Chance haben, deine Winterbienen zu schwächen. Und du kannst beruhigt den ersten Schnee genießen, während deine Bienen ihre Milbenkur abgeschlossen haben.

Frage 6: Was mache ich eigentlich den ganzen Winter über als Imker?

Antwort:Ganz ehrlich? Viel entspannter wird es auch für dich nicht. Natürlich schauen die Bienen nicht ständig vorbei, um zu fragen, ob der Fernseher noch läuft, aber du hast trotzdem genug zu tun. Werkstattarbeiten, wie das Reparieren von Zargen und Rähmchen, stehen an. Auch der Honig will abgefüllt werden – schließlich ist der Winter die Hochsaison für Tee und Honig! Ach, und wenn du zu viel freie Zeit hast, kannst du schon mal die Gartenplanung für das nächste Bienenjahr angehen. Vielleicht möchtest du ja den ein oder anderen Strauch pflanzen, der deinen Bienen im Frühjahr eine Freude macht.

Extra-Tipp: Futterkontrolle im Februar oder März

Wenn der Winter sich langsam dem Ende neigt und die ersten wärmeren Tage anstehen, ist es Zeit, noch einmal nach deinen Bienen zu schauen. Kontrolliere, ob sie noch genug Futter haben. Das ist wie bei uns, wenn wir im März panisch feststellen, dass die Schokovorräte von Weihnachten plötzlich verschwunden sind. Keine Panik, falls das Futter knapp wird – du kannst immer noch nachfüttern. Aber sei vorsichtig: Öffne den Bienenstock nur an milden Tagen und nicht zu lange, damit die Bienen nicht auskühlen.

Persönliches Fazit:

Winter ist nicht nur für uns Menschen eine Herausforderung, sondern auch für unsere Bienen. Aber keine Angst – mit den richtigen Vorbereitungen überstehen sie die kalte Jahreszeit gut. Es ist ein bisschen wie bei uns: Kuscheldecke raus, ausreichend Snacks parat haben und darauf achten, dass niemand friert. Und wenn du all das beachtest, kannst du entspannt in den Winter starten – vielleicht mit einem wärmenden Honigtee und dem guten Gefühl, dass deine Bienen bestens versorgt sind. Schließlich verdienen sie sich nach einem fleißigen Sommer auch mal eine Auszeit.

Von Admin

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