Gehörnte Mauerbiene – Wildbienen mit Hörnern – die Gehörnte Mauerbiene
Eine Wildbiene mit Hörnern? Erfahre alles über die Gehörnte Mauerbiene, warum sie so besonders aussieht, wie du ihr helfen kannst und welche Rolle sie in deinem Garten spielt.
Eine echte Wildbiene mit Hörnchen?
Hast du schon einmal eine Biene mit Hörnern gesehen? 🌿 Nein, das ist kein Scherz und kein Fabelwesen – die Gehörnte Mauerbiene ist eine echte Wildbiene, die im Frühjahr unsere Gärten und Obstbäume besucht. Mit ihren kleinen Hörnchen auf dem Kopf, dem dichten rostbraunen Pelz und der frühen Aktivität ist sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein wichtiger Bestäuber. In diesem Beitrag erfährst du, warum diese seltene Biene so besonders ist, wie du ihr helfen kannst und welche Rolle sie für die Artenvielfalt spielt.
Eine Biene mit Hörnern – was steckt dahinter
Vielleicht hast du es auch schon gesehen: In manchen Regionen Deutschlands taucht eine kleine Wildbiene? auf, die auf den ersten Blick fast wie ein Mini-Fabelwesen wirkt. Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) trägt bei den Weibchen zwei auffällige, nach vorn gerichtete „Hörnchen“ auf dem Kopf. Diese winzigen Büschel dienen nicht zur Verteidigung, sondern helfen den Bienen, Pollen und Baumaterial zu handhaben – ein faszinierendes Detail aus der Welt der Insekten.
Trotz ihres ungewöhnlichen Aussehens sind sie völlig harmlos. Wer sie in seinem Garten beobachtet, kann sich über einen wichtigen Helfer für die Natur freuen.
Wer ist die Gehörnte Mauerbiene?
Die Gehörnte Mauerbiene gehört zu den Frühlings-Wildbienen, die bereits sehr früh im Jahr aktiv werden – oft schon ab März. Sie ist etwas größer als die bekannte Rote Mauerbiene und besitzt einen dichten, rostbraunen Pelz.
Im Gegensatz zur Honigbiene lebt sie nicht in einem Volk, sondern als Einzelgängerin. Jedes Weibchen sucht sich eine eigene Brutröhre, beispielsweise in Mauerritzen, hohlen Pflanzenstängeln oder Nisthilfen. Dort legt es mehrere Kammern an, bestückt mit Pollen und einem Ei. Die Larve ernährt sich davon, bis sie sich verpuppt und als junge Biene ausfliegt.
Warum Wildbienen wie diese so wichtig sind
Auch wenn sie keinen Honig produzieren, übernehmen Wildbienen eine zentrale Rolle im Garten und in der Landwirtschaft. Die Gehörnte Mauerbiene ist ein Frühjahrsbestäuber, der Obstbäume und andere Frühblüher versorgt, wenn Honigbienen noch nicht aktiv sind.
Ohne Wildbienen würde die Bestäubung vieler Obstsorten deutlich schlechter ausfallen. Äpfel, Kirschen oder Zwetschgen wären weniger zahlreich, und die ökologische Vielfalt leidet insgesamt. Jede Wildbiene leistet also einen unschätzbaren Beitrag zur Stabilität unserer Ökosysteme.
So kannst du der Gehörnten Mauerbiene helfen
Als Gartenfreund oder Hobby-Imker kannst du aktiv Lebensraum schaffen:
- Nisthilfen anbieten:
Bambusröhrchen oder gebohrte Hartholzblöcke eignen sich ideal. Achte darauf, dass die Röhren sauber, trocken und witterungsgeschützt sind. - Wilde Ecken im Garten belassen:
Bröckelnde Mauern, alte Obstbäume oder trockene Pflanzenstängel bieten natürlichen Lebensraum. - Frühblühende Pflanzen pflanzen:
Krokusse, Lungenkraut, Weiden und Obstbäume liefern den ersten Pollen des Jahres. Ohne diese Nahrung können die Bienen nicht überleben. - Chemikalien vermeiden:
Verzichte auf Pestizide und Herbizide – sie gefährden die Wildbienen direkt.
Verwechslung mit anderen Arten
Oft wird die Gehörnte Mauerbiene mit der Roten Mauerbiene verwechselt. Beide sind pelzig und friedlich. Der Unterschied liegt in der Größe, der Flugzeit und den charakteristischen Hörnchen bei den Weibchen. Diese kleinen Unterschiede zeigen, wie jede Art ihre eigene ökologische Nische besetzt.
Ein Glücksfall im Garten
Wer eine Gehörnte Mauerbiene entdeckt, kann sich glücklich schätzen. Viele Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste und finden immer weniger natürliche Lebensräume. Dein Garten kann also ein wichtiger Rückzugsort für bedrohte Insekten sein – ein kleiner Beitrag für die Artenvielfalt direkt vor der Haustür.
Steckbrief: Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
- Familie: Megachilidae (Mauerbienen)
- Größe: 10–12 mm
- Aussehen: Rostbrauner Pelz, Weibchen mit kleinen „Hörnchen“ auf dem Kopf
- Flugzeit: März bis Mai (Frühjahrsaktivität)
- Lebensweise: Solitär, lebt einzeln in Brutröhren
- Nahrung: Pollen und Nektar von Frühblühern und Obstbäumen
- Besonderheiten: Sehr früher Bestäuber, wichtige Rolle für Obstgärten und naturnahe Gärten
- Lebensraum: Mauerritzen, hohle Pflanzenstängel, Nisthilfen in Gärten
Fazit
Die Gehörnte Mauerbiene zeigt eindrucksvoll, wie kreativ und nützlich die Natur sein kann. Mit ihren kleinen Hörnchen, dem pelzigen Körper und der frühen Aktivität ist sie ein unverzichtbarer Bestäuber in unserem Ökosystem. Als Hobby-Imker oder Gartenfreund kannst du ihr helfen, Lebensräume zu erhalten und so einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Wer diese Biene entdeckt, kann stolz darauf sein, ein Stück Natur im Gleichgewicht zu beobachten.

