Asiatische Hornisse in Deutschland: Gefahr für Honigbienen und was du tun kannst
Die Asiatische Hornisse bedroht deutsche Honigbienen. Erfahre, wie sie aussieht, wie du sie erkennst und was du tun musst, wenn sie in deinem Garten nistet.
Eine neue Bedrohung für unsere Bienen
Wenn du wie ich gern im Garten unterwegs bist oder vielleicht sogar selbst Bienen hältst, hast du von ihr vielleicht schon gehört: Vespa velutina, die Asiatische Hornisse. Seit einigen Jahren breitet sie sich zunehmend auch in Deutschland aus – und wird für unsere Honigbienen zur echten Bedrohung. Höchste Zeit also, genauer hinzuschauen.
Andere Bedrohungen: Faulbrut im Bienenstock oder Die Varroamilbe: Der heimliche Feind
Woran erkenne ich die Asiatische Hornisse?
Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine übergroße Wespe – aber ein paar Details verraten dir, ob es sich tatsächlich um eine Vespa velutina handelt:
- Größe: Etwa 2–3 cm lang – damit etwas kleiner als unsere heimische Hornisse (Vespa crabro).
- Farbe: Dunkler als unsere heimische Art. Der Körper ist schwarzbraun, mit einem auffälligen orangefarbenen Gesicht.
- Beine: Die unteren Beinabschnitte sind gelb, was ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist.
- Hinterleib: Meist ein orangener Ring auf dem vierten Segment.
Ein Foto kann helfen – viele Umweltämter bieten Vergleichsbilder an.
Warum ist sie gefährlich für Honigbienen?
Die Asiatische Hornisse ist ein geschickter Jäger, der gezielt Honigbienen vor dem Stock abfängt – im Flug. Sie kann ein ganzes Volk erheblich schwächen oder sogar zum Zusammenbruch bringen. Und das, obwohl sie selbst keine Bienenprodukte wie Honig braucht – es geht ihr nur um die Bienen als Eiweißquelle für ihre Brut.
Besonders tückisch: Die Hornisse belagert Bienenstöcke regelrecht. Deine Bienen trauen sich dann oft nicht mehr aus dem Stock – mit fatalen Folgen für Nahrungsaufnahme und Brutpflege.
Nistet eine Asiatische Hornisse in meinem Garten?
Im Frühjahr und Frühsommer bauen die Jungköniginnen zunächst kleine, golfballgroße Primärnester, oft geschützt unter Dächern, in Garagen, Gartenhäuschen oder sogar auf Balkonen. Später, ab Sommer, verlagern sie das Nest oft in hohe Bäume – diese sogenannten Sekundärnester können bis zu 60 cm groß werden!
Wenn du also ein ungewohntes Nest entdeckst, das
- eine runde Form hat,
- keinen sichtbaren Eingang unten, sondern seitlich hat,
- hoch oben im Baum oder aber in einem dunklen Winkel deines Gartens hängt,
dann ist Vorsicht geboten.
Was tun, wenn ich eine Asiatische Hornisse entdecke?
Wichtig: Nicht selbst eingreifen! Die Asiatische Hornisse steht in Deutschland unter Beobachtung, da sie als invasive Art gilt. Das bedeutet:
- Nicht töten – sie darf nicht eigenmächtig bekämpft werden.
- Beobachtung melden – am besten mit Foto an das zuständige Landesumweltamt oder über Plattformen wie:
- Meldeplattform des NABU
- hornissenschutz.de
- Apps wie „ObsIdentify“ oder „iNaturalist“
Die Behörden kümmern sich dann um die Einschätzung und ggf. ums Entfernen des Nestes – fachgerecht und sicher.
Was kann ich als Hobby-Imker tun?
- Fluglochschutz: Engmaschige Gitter können helfen, die Fluglöcher vor Hornissen zu schützen, ohne die Bienen zu behindern.
- Früherkennung: Kontrolliere regelmäßig dein Bienenhaus und die Umgebung.
- Aufklärung in der Nachbarschaft: Viele Menschen verwechseln die Arten. Je mehr wissen, wie gefährlich Vespa velutina ist, desto besser funktioniert das Monitoring.
Fazit: Augen auf und Bienen schützen
Die Asiatische Hornisse ist nicht aggressiv gegenüber Menschen, aber ein echtes Problem für unsere Honigbienen. Wenn du aufmerksam bist, kannst du helfen, ihre Ausbreitung einzudämmen – mit Wissen, Beobachtung und Meldung. Jeder gemeldete Fund trägt dazu bei, unsere Bienenvölker zu schützen.
Tipp zum Schluss: Wenn du regelmäßig draußen bist, nimm dir im Frühling ein paar Minuten, um nach Nestern Ausschau zu halten – besonders an geschützten, dunklen Ecken deines Gartens. Das ist die beste Vorsorge, die du treffen kannst.