Die Temperaturen steigen, die Natur erwacht – und mit ihr die ersten Bestäuber unserer Gärten: Hummeln und Bienen. Gerade die junge Generation der Hummelköniginnen verlässt jetzt ihre Winterverstecke, um ein neues Nest zu gründen. Wer seinen Garten naturnah gestaltet, unterstützt nicht nur diese fleißigen Bestäuber, sondern sorgt gleichzeitig für ein blühendes Paradies voller Leben. Doch wie genau können wir Hummeln und Bienen helfen? Welche Pflanzen bevorzugen sie, und worauf sollten wir achten, um ihnen einen sicheren Lebensraum zu bieten? Hier erfährst du alles Wichtige für einen insektenfreundlichen Garten, in dem sich Honig- und Wildbienen sowie Hummeln wohlfühlen.
So bereitest du deinen Garten für die neue Saison vor Der Frühling ist die Zeit des Neuanfangs – nicht nur für uns Gärtner, sondern auch für unzählige Insekten, die aus ihren Winterverstecken hervorkommen. Doch bevor du voller Tatendrang beginnst, den Garten umzugraben, solltest du auf ein paar Dinge achten:
- Laub und Altholz nur behutsam entfernen: Viele Insekten, darunter Hummelköniginnen, überwintern in Moospolstern, unter Blättern oder in Hohlräumen. Durch vorsichtiges Wegräumen vermeidest du, sie versehentlich zu stören.
- Den Boden lockern – aber mit Bedacht: Einige Wildbienenarten nisten im Erdreich. Verwende daher keine schweren Maschinen, sondern lockere den Boden vorsichtig mit der Grabgabel.
- Die ersten Frühblüher pflanzen und zwar am besten schon im Herbst: Krokusse, Schneeglöckchen oder Winterlinge bieten den ersten Nektar für hungrige Insekten.
- Natürliche Strukturen erhalten: Totholz, Hecken und wilde Ecken im Garten sind wertvolle Lebensräume für Bestäuber.
Hummeln – die Kälteprofis unter den Bestäubern Hummeln sind wahre Frühstarter und oft schon bei Temperaturen um die 2°C aktiv, während Honigbienen erst ab etwa 10°C fliegen. Doch wie schaffen es Hummeln, in der Kälte zu überleben?
- Wärme durch Muskelzittern: Durch schnelle Muskelbewegungen können Hummeln ihre Körpertemperatur auf bis zu 30°C erhöhen.
- Dichter Pelz: Ihre Behaarung hilft ihnen, die erzeugte Wärme zu speichern.
- Robustheit: Hummeln sind widerstandsfähiger als Honigbienen und fliegen auch bei Regen und Wind.
Welche Hummelarten gibt es in unseren Gärten?
- Erdhummel: Die bekannteste Hummelart, nistet bevorzugt in Mauselöchern.
- Baumhummel: Baut ihre Nester gerne in Baumhöhlen oder Dachböden.
- Wiesenhummel: Liebt blühende Wiesen und sucht sich gerne naturnahe Ecken als Nistplatz.
- Steinhummel: Sie bevorzugt felsige Gebiete oder alte Mauerspalten als Nistplatz.
- Ackerhummel: Sie ist anpassungsfähig und kommt in Gärten ebenso wie auf Wiesen vor.
Wie gestaltest du einen hummelfreundlichen Garten?
- Nahrungsquellen schaffen:
- Frühblühende Pflanzen wie Krokusse, Blausterne oder Lungenkraut
- Sommerblumen wie Lavendel, Salbei, Katzenminze, Sonnenblumen
- Spätblühende Stauden wie Astern oder Fetthenne
- Obstbäume und Beerensträucher wie Apfel, Kirsche oder Johannisbeeren
- Nistmöglichkeiten bieten:
- Stehengebliebene Laubhaufen oder Moospolster als natürliche Nistplätze
- Spezielle Hummelkästen oder umgedrehte Blumentöpfe mit lockerer Erde
- Verstecke in Trockenmauern oder unter Wurzeln
- Schutz bieten:
- Keine Pestizide oder chemische Dünger verwenden
- Wilde Ecken im Garten erhalten
- Wasserstellen mit flachen Steinen als Trinkhilfe
- Keine Mähroboter verwenden, da sie Insekten gefährden
FAQs: Häufige Fragen zu Hummeln im Garten
Sind Hummeln aggressiv?
Nein, Hummeln sind sehr friedlich und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Wie unterscheidet man Hummeln von Bienen?
Hummeln sind größer, pelziger und können auch bei kühleren Temperaturen fliegen. Honigbienen sind schlanker und haben eine glatte Körperoberfläche.
Wie kann ich eine geschwächte Hummel retten?
Eine Lösung aus Wasser und Zucker anbieten und das Insekt an einen geschützten Ort setzen.
Warum sind Hummeln so wichtige Bestäuber?
Hummeln bestäuben viele Pflanzen, die von Honigbienen gemieden werden, wie Tomaten oder Heidelbeeren.
Wie lange lebt eine Hummel?
Arbeiterinnen leben etwa 4-6 Wochen, Königinnen können fast ein Jahr alt werden.
Ein naturnaher Garten als lebendiges Paradies
Indem wir unsere Gärten naturnah gestalten, leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Hummeln, Bienen und anderen Bestäubern. Mit einer vielseitigen Bepflanzung, Nistmöglichkeiten und dem Verzicht auf chemische Mittel schaffen wir ein kleines Paradies für die summenden Gartenbewohner. So können wir nicht nur ihre Population stärken, sondern auch die Artenvielfalt fördern – und uns im Sommer über eine reiche Blüte und eine gute Ernte freuen. Denn ein Garten voller Hummeln und Bienen ist ein Garten voller Leben!