Löwenzahnhonig – Sonnenlicht im Glas, ganz ohne Bienen

Du suchst vielleicht nach einer alternative zu Honig dann ist diese vegane Honig-Alternative mit intensivem Aroma und goldgelber Farbe für dich genau richtig. Erfahre, wie du Löwenzahnhonig ganz einfach selbst herstellen kannst!


Es ist Frühling, wenn ganze Wiesen plötzlich in sattem Gelb leuchten. Ein ganz toller Moment wenn ich mit dem Hund dieselbe Strecke wie immer gehe und plötzlich ist alles gelb. Als hätte jemand ein bisschen Sonne auf den Boden gemalt. Für mich beginnt mit dem ersten Löwenzahn der süßeste Teil des Jahres – nicht nur wegen des Anblicks, sondern auch, weil dann wieder Zeit ist für selbst gemachten Löwenzahnhonig.

Was ist Löwenzahnhonig eigentlich?

Anders als echter Honig kommt Löwenzahnhonig ganz ohne Bienen aus. Er ist also streng genommen kein Honig, sondern ein veganer Sirup, der in Geschmack und Farbe aber erstaunlich nah an echten Blütenhonig herankommt. Vor allem Kinder lieben ihn – und Menschen, die bewusst auf tierische Produkte verzichten möchten, sowieso.

Löwenzahnhonig schmeckt leicht karamellig, mit einer feinen, blumigen Note. Und ganz ehrlich: Wenn man ihn selbst gemacht hat, schmeckt er gleich doppelt so gut.


Warum auf einem Imker-Blog ein Rezept ohne Bienen?

Gute Frage. Ich selbst habe die Imkerei aufgeschoben – der Alltag ist voll, und die Bienen sollen ja nicht bloß mitlaufen, sondern bekommen irgendwann die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Bis dahin schaue ich mir die Welt der Bienenprodukte von außen an, recherchiere, probiere aus – und teile hier alles, was mich begeistert oder überrascht.

Löwenzahnhonig ist so ein Fall. Ein Produkt ganz ohne Bienen, das trotzdem wunderbar in dieses Themenfeld passt – und zeigt, wie vielseitig und kreativ wir mit Naturprodukten umgehen können.


Wann ist die beste Zeit für Löwenzahnhonig?

Die Hauptsaison für Löwenzahn liegt je nach Region zwischen April und Mai. Wichtig ist: Sammle nur an sonnigen Tagen, wenn die Blüten voll geöffnet sind. Und bitte achte darauf, nicht die ganze Wiese zu plündern – schließlich brauchen auch Wildbienen, Hummeln und Co. noch ein bisschen Nektar.


Löwenzahnhonig selber machen – so geht’s

Hier kommt mein erprobtes Rezept – simpel, duftend und voller Frühling:

Du brauchst:

  • ca. 150–200 Löwenzahnblüten (voll aufgeblüht, nicht welk)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 1 Bio-Zitrone (in Scheiben)

Und so geht’s:

  1. Blüten sammeln – möglichst fernab von Straßen oder gespritzten Feldern.
  2. Die gelben Blütenblätter von den grünen Kelchblättern zupfen. Ja, das dauert – aber lohnt sich.
  3. Blütenblätter zusammen mit Wasser und den Zitronenscheiben in einen Topf geben.
  4. Alles langsam erhitzen, aber nicht kochen lassen. Dann abdecken und über Nacht ziehen lassen.
  5. Am nächsten Tag durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen, die Flüssigkeit auffangen.
  6. Den Sud nun mit dem Zucker aufkochen und bei niedriger Hitze ca. 1–1,5 Stunden einkochen, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Achtung: Beim Abkühlen wird er noch dicker!
  7. In saubere Gläser füllen, verschließen – fertig.

Wie lange ist Löwenzahnhonig haltbar?

Wenn du sauber gearbeitet hast, hält sich dein Löwenzahnhonig gut ein Jahr – kühl und dunkel gelagert sogar noch länger. Er eignet sich wunderbar als Brotaufstrich, zum Süßen von Tee oder Joghurt und macht sich auch als Geschenk aus der Küche ganz hervorragend.


Ist Löwenzahnhonig gesünder als echter Honig?

Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Echter Honig enthält Enzyme und antibakterielle Stoffe, die er nur dank der Bienen bekommt. Löwenzahnhonig ist eher ein aromatischer Zuckersirup – aber dafür eben komplett pflanzlich. Wer vegan lebt oder auf Bienenprodukte verzichtet, hat hier eine wunderbare Alternative. Und: Du weißt genau, was drin ist.


Für mich ist Löwenzahnhonig ein kleines Stück Kindheit. Er erinnert mich an klebrige Finger, blühende Wiesen und die Vorfreude auf den ersten Löffel aus dem Glas. Auch wenn ich (noch) keine eigenen Bienen halte, fühle ich mich durch solche Rezepte der Welt der Imkerei ein Stück näher. Ich habe immerhin Honig gemacht.

Und wer weiß – vielleicht kommt der passende Moment für den echten Honig ja noch. Bis dahin genieße ich das Gold der Wiese, ganz ohne das Summen eigener Bienen.


Wenn du mehr über pflanzliche Alternativen oder spannende Bienenprodukte wissen willst – bleib gern dran oder stöber durch die anderen Beiträge. Und wenn du Löwenzahnhonig ausprobierst: Schreib mir, wie er dir schmeckt!

Von Petra

„Ich bin Gartenfreundin und Honigliebhaberin, aber selbst keine Imkerin. Gemeinsam mit Imker Toni teile ich auf Hobby-Imker werden Erfahrungen, Tipps und Wissen rund um Bienen, Honig und das faszinierende Leben im Bienenstock. Dabei geht es auch um den Schutz der Natur und das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen.“