Imkern mit Respekt vor Wildtieren 🐝🦌


Wie geht Imkern im Einklang mit der Natur? Erfahre, wie du Bienen schützt und gleichzeitig Wildtiere achtest – mit Tipps für eine achtsame und naturnahe Bienenhaltung und wie Imkern mit Respekt vor Wildtieren möglich ist.


Zwischen Summen und Spuren im Wald

Wer einmal früh am Morgen zum Bienenstand geht, weiß: Die Natur schläft nie. Rehe huschen durch den Nebel, Vögel singen, und irgendwo im Unterholz raschelt vielleicht sogar ein Dachs. Die Bienen sind nicht allein – sie leben mitten in einem Netzwerk wilder Tiere. Und Spaziergänger, Wanderer, Hundebesitzer und Imker*innen sind Teil dieses Netzes. Oder sollten es zumindest sein.

Imkern mit Respekt vor Wildtieren heißt nicht nur, Honig zu ernten. Es heißt: zuhören, beobachten, mitdenken. Und manchmal auch: loslassen. Was das bedeutet liest du im Beitrag.


Warum Rücksicht so wichtig ist

🌲 Wildtiere brauchen Ruhe

Viele Tiere – von Rehen über Füchse bis zu seltenen Bodenbrütern – sind empfindlich gegenüber Störungen. Ein unbedacht aufgestellter Bienenstand, häufiges Kommen und Gehen oder das Parken mitten im Wald kann ihren Lebensraum beeinträchtigen.

🐾 Vermeidung von Konflikten

Gerade in bärenreichen Regionen oder in Gegenden mit Wildschweinen und Waschbären kann ein ungeschützter Bienenstand schnell Ziel eines nächtlichen Besuchs werden. Nicht aus Bosheit – sondern aus Instinkt. Respekt bedeutet hier: vorausschauend zu handeln, nicht zu strafen. Der Bär will auch nur nicht gestört werden.

🌸 Blühflächen gemeinsam nutzen

Bienen sind nicht die einzigen, die Nektar lieben. Auch Schmetterlinge, Käfer und Wildbienen zählen dazu. Wer zu viele Honigbienen in einem artenarmen Gebiet hält, kann ungewollt zur Konkurrenz für andere Bestäuber werden.

Hier etwas zu Bestäubungsmethoden: Alternative Bestäubungsmethoden: Wildbienen statt Honigbienen


So geht’s: Imkern im Einklang mit Wildtieren

🐝 Den Standort mit Bedacht wählen

  • Waldränder statt tief im Wald – so minimierst du Störungen.
  • Wege und Wildwechsel meiden, die regelmäßig von Tieren genutzt werden.
  • Keine Zufahrt mit schweren Fahrzeugen, vor allem in der Brut- und Setzzeit.

Zum Umziehen mit Bienen: Wandern mit Bienen

🔋 Elektrozäune zum Schutz – aber richtig

In Bärengebieten oder dort, wo Wildschweine auftreten, können einfache Zäune deine Beuten schützen. Achte dabei auf:

  • Wildtierfreundliche Bauweise, keine Verletzungsgefahr
  • Keine stromführenden Drähte in Bodennähe, wo Amphibien kriechen

🪵 Totholz und Rückzugsräume lassen

Wenn du den Platz rund um deinen Bienenstand pflegst: Bitte nicht alles „aufräumen“. Viele Wildtiere – und Wildbienen! – brauchen genau diese Rückzugsorte.


🧡 Achtsamkeit beginnt im Kleinen

  • Nutze naturnahe Beuten aus Holz, die sich optisch in die Landschaft einfügen.
  • Vermeide laute Arbeiten in der Dämmerung – das ist Wildtier-Zeit.
  • Biete Tränken für Bienen an – das verhindert, dass sie an Wildtierpfützen drängen.

Falls du in deinem Garten ein Insektenhotel aufstellen willst findest du mehr hier: Insektenhotel


🌍 Fazit: Natur ist keine Bühne – sie ist ein Zuhause

Imkern kann mehr sein als nur Bienenhaltung. Es kann ein Teil echter Naturverbundenheit sein. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, sieht nicht nur Waben und Honig, sondern auch Spuren im Boden, Nester in der Hecke, scheue Schatten zwischen Bäumen. Mitdenken, verantwortungsvoll und zu einem echten Hüter*innen der Vielfalt werden.

Zur Bienenhaltung gehört übrigens auch ein Gesundheitszeugnis für die Bienen:

Gesundheitszeugnis für Bienen


Von Petra