Welche Bienenbeute ist die richtige? – Ratgeber für Einsteiger

Die Wahl der passenden Bienenbeute gehört zu den ersten – und wichtigsten – Entscheidungen auf deinem Weg in die Imkerei. Deine Beute wird nicht nur das Zuhause für dein Bienenvolk, sondern beeinflusst auch, wie du mit deinen Bienen arbeitest, erntest und kontrollierst. Deshalb lohnt es sich, die verschiedenen Arten gut kennenzulernen, bevor du deine Bienenbeute wählst.

In diesem Ratgeber erklären wir, welche Bienenbeuten es gibt, worin sie sich unterscheiden.


Was ist eine Bienenbeute überhaupt?

Die Bienenbeute – oft auch einfach Bienenstock genannt – ist das Zuhause des Bienenvolks. Moderne Beuten sind in der Regel modular aufgebaut. Das bedeutet: Sie bestehen aus mehreren Einzelelementen, die flexibel zusammengefügt und angepasst werden können. So kannst du dein Volk einfach kontrollieren, erweitern oder Honig ernten – ohne die Tiere zu sehr zu stören.

Mehr zum Bienenstock: Arten von Bienenstöcken

Aufbau einer klassischen Bienenbeute:

  • Deckel: Schützt vor Regen, Wind und Temperaturverlust.
  • Zargen: Stapelbare Kisten mit Rähmchen für den Wabenbau.
  • Boden: Standfläche mit Flugloch und Varroa-Kontrollschieber.

Die verschiedenen Arten von Bienenbeuten

Magazinbeuten – Flexibel und bewährt

Die Magazinbeute ist die gängigste Form der Bienenbeute in Deutschland. Sie funktioniert nach dem Baukastenprinzip: Du kannst Zargen beliebig aufeinander stapeln, je nachdem, wie stark dein Volk wächst oder wie viel Honig du ernten möchtest.

Warum viele Imker Magazinbeuten bevorzugen:

  • Leicht zu transportieren
  • Gut erweiterbar
  • Honigernte per Schleuder möglich
  • Platzsparend durch vertikalen Aufbau

Bekannte Systeme sind z. B. die Segeberger Beute, Langstroth-Beute, Herold-Beute, Warrebeute oder Dadant-Beute.

Nachteil:
Wenn du viele Zargen übereinander stapelst, kann das Gesamtgewicht schnell hoch werden – besonders zur Honigzeit.


Lagerbeuten – Natürlich und rückenschonend

Lagerbeuten bieten eine horizontale Alternative zur Magazinbeute. Hier stehen alle Rähmchen nebeneinander auf einer Ebene. Das bedeutet: kein schweres Heben und eine bessere Übersicht – ideal für Anfänger oder Menschen mit Rückenproblemen.

Typische Lagerbeuten sind:

  • Bienenkiste
  • Bienenbox
  • Bremer Beute
  • Golzbeute
  • Einraumbeute
  • Topbar Hive

Vorteile:

  • Kein Heben schwerer Zargen
  • Naturnaher Wabenbau möglich
  • Oft geeignet für kleine Gärten oder Balkone

Gut zu wissen:
Lagerbeuten sind besonders in Afrika verbreitet, während in Europa eher Magazinbeuten dominieren.


Hinterbehandlungsbeuten – Mobil und spannend

Hinterbehandlungsbeuten sind besonders bei Wanderimkern beliebt. Sie sind so konstruiert, dass der Imker die Rähmchen von hinten herausnehmen kann – oft durch eine Tür oder ein Fenster. Manche Modelle verfügen sogar über Sichtfenster, durch die du das Treiben im Inneren beobachten kannst.

Ideal für:

  • Imkerei im Wagen (z. B. bei Bestäubungstouren)
  • Mobiles Arbeiten
  • Lehrzwecke

Wichtig:
Die Handhabung ist etwas aufwendiger als bei Magazin- oder Lagerbeuten.


Wesensgemäße Bienenhaltung – Mit Respekt zur Natur

Immer mehr Imker setzen auf eine wesensgemäße Bienenhaltung. Hier steht nicht der Honigertrag im Fokus, sondern das Wohlergehen des gesamten Bienenvolks. Dazu gehört der Naturwabenbau ebenso wie die Schwarmvermehrung und der Verzicht auf künstliche Eingriffe. Beuten aus natürlichen Materialien wie Holz sind in diesem Kontext besonders gefragt.


Die richtige Bienenbeute wählen: Holz oder Styropor?

Neben der Bauform spielt auch das Material deiner Beute eine Rolle. Besonders verbreitet sind Beuten aus Holz und Styropor.

Holzbeuten:

  • Natürlich, atmungsaktiv, langlebig
  • Bieten Bienen ein vertrautes Klima
  • Gut für wesensgemäße Bienenhaltung geeignet
  • Lassen sich reparieren und anpassen

Styroporbeuten:

  • Sehr gute Isolierung
  • Geringes Gewicht
  • Pflegeleicht
  • Benötigen zusätzliche Fixierung bei Wind (z. B. durch Spanngurte)

Unser Fazit: So findest du deine perfekte Bienenbeute

Wenn du deine erste Bienenbeute wählst, orientiere dich am besten an diesen Fragen:

  • Wie viel Honig möchtest du ernten?
  • Wie wichtig ist dir der Transport?
  • Möchtest du rückenschonend arbeiten?
  • Legst du Wert auf naturnahe Bienenhaltung?
  • Was empfiehlt dein Imkerverein vor Ort?

Gerade als Anfänger lohnt es sich, auf bewährte Systeme wie die Magazinbeute zu setzen – am besten aus Holz. Sie bieten dir viel Flexibilität und sind gut erweiterbar.

👉 Tipp: Sprich mit Imkerinnen und Imkern aus deiner Region. Sie kennen die klimatischen Bedingungen und können dir wertvolle Hinweise geben, welche Beuten sich bei euch bewährt haben.


Von Toni

Ich bin Michael, angehender Hobbyimker, Naturfreund und Familienvater. Als selbstständiger Unternehmer mit unserer Agentur 4everGlen finde ich meinen Ausgleich in der Natur – am liebsten inmitten summender Bienen. Für mich sind sie weit mehr als Honiglieferanten: Sie sind essenzielle Helfer eines gesunden und nachhaltigen Ökosystems. Mit meiner Begeisterung und meinem wachsenden Wissen möchte ich angehenden Hobbyimkern den Einstieg in die Imkerei erleichtern und das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen stärken. Mein Ziel ist eine Welt, in der Mensch und Natur im Einklang leben – für unsere Kinder und die Zukunft der Bienen.

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