Der Bienenwolf – Warum jagt er ausgerechnet Honigbienen?


Der Bienenwolf jagt Honigbienen – was steckt dahinter? Ein faszinierender Einblick in das Leben der Grabwespe für alle, die sich für Bienen und Natur interessieren.

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Ein Wolf unter den Bienen?

Er klingt gefährlich, dieser Bienenwolf. Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, dachte ich an einen Schädling – eine Art Superwespe, die es auf Bienenstöcke abgesehen hat. Doch bei näherem Hinsehen entpuppt sich der Bienenwolf als faszinierender Teil unserer Natur. Kein Räuber, der Bienenvölker auslöscht, sondern eine spezialisierte Grabwespe mit einer ungewöhnlichen Strategie zur Aufzucht ihrer Jungen.


Wer ist der Bienenwolf?

Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) ist eine auffällige, etwa 1 bis 1,5 Zentimeter große Grabwespe mit gelb-schwarzer Zeichnung – ein bisschen wie eine Wespe im Maßanzug. Statt Nektar und Pollen zu sammeln, ist er auf der Jagd. Und zwar auf Honigbienen.

Aber keine Sorge: Der Bienenwolf lebt nicht im Schwarm, sondern als Einzelgänger. Jedes Weibchen gräbt für sich allein eine Brutröhre im sandigen Boden – und genau dort beginnt die Geschichte.

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Warum ausgerechnet Honigbienen?

Für ihre Larven braucht die Bienenwolf-Dame Eiweiß – und das bekommt sie, indem sie Honigbienen gezielt im Flug fängt, lähmt und in ihr Nest trägt. Dort legt sie auf jede Biene ein Ei, aus dem eine kleine Larve schlüpft. Die Biene dient ihr dann als lebende Vorratskammer.

So unheimlich das klingt: Die Natur kennt viele solche Strategien. Auch der Marienkäfer frisst Blattläuse – nur eben nicht so spektakulär.


Sollte man sich Sorgen machen?

Ich habe mich das wirklich gefragt. Wenn der Bienenwolf Honigbienen jagt – was bedeutet das für unsere Bestäuber? Aber die Zahlen beruhigen:

  • Ein Weibchen fängt vielleicht 50–100 Bienen in ihrem ganzen Leben.
  • Ein Bienenvolk besteht aus zigtausend Tieren.
  • Der Bienenwolf ist nur im Hochsommer aktiv.
  • Und er braucht sandige Böden und Wärme, also eher seltene Bedingungen.

Wer also Bienen liebt, muss keine Angst vor dem Bienenwolf haben. Im Gegenteil: Er ist eher ein Zeichen für eine gesunde, artenreiche Umgebung.


Was ich besonders spannend finde

Der Bienenwolf zeigt, wie klug die Natur sein kann. In seinen Antennen leben spezielle Bakterien, die er auf den Brutplatz überträgt. Diese schützen die empfindliche Larve vor Pilzen und Krankheitserregern – eine Art natürliches Antibiotikum, lange bevor wir Menschen wussten, was Penicillin ist.

Außerdem steht der Bienenwolf in vielen Gegenden sogar unter Schutz, weil seine Lebensräume durch Bebauung und Landwirtschaft immer seltener werden.


Ein kleiner Jäger mit großer Rolle

Es kein Monster, sondern ein faszinierender Einzelgänger. Er gehört zur Natur – genau wie die Biene, die er jagt. Für mich ist er ein weiteres Puzzlestück im großen Bild unserer Ökosysteme. Wer ihn sieht, kann sich also eher freuen als sorgen.

Und ganz ehrlich: Dass er ausgerechnet die Honigbiene jagt, macht ihn für mich nur noch interessanter. Denn so zeigt sich wieder, wie eng in der Natur alles miteinander verwoben ist – und wie viel wir noch lernen können.


🐝 Wusstest du schon?

  • Der Bienenwolf ist kein Wolf, sondern eine Grabwespe – und lebt völlig allein.
  • Er fängt nur weibliche Honigbienen – männliche Drohnen interessieren ihn nicht.
  • In seinen Antennen wohnen Bakterien, die wie natürliche Antibiotika wirken.
  • Der Bienenwolf war früher selten, kehrt aber mit dem Klimawandel langsam zurück.
  • Trotz seines Namens ist er für Bienenvölker keine echte Bedrohung.

Von Petra